Von David Grossmann bis Nora Bossong. Vom Bremer Literaturpreis über die großen Festivals bis zum Schulhausroman. Unser Audio-Archiv versammelt einen vielstimmigen Chor, in dem die Literatur den Ton angibt.
Kim de l’Horizon identifiziert sich weder als Mann, noch als Frau und ist die erste nichtbinäre Person, die für "Blutbuch" 2022 den Deutschen und den Schweizer Buchpreis bekommen hat.
Tiff schlägt sich mit unterbezahlten Online-Jobs für die Plattform "Automa" durch, da sie wegen einer Angststörung ihre Wohnung kaum verlassen kann. Ihre zermürbende Akkordarbeit wird als angebliche Überwachungsleistung einer KI teuer verkauft, weshalb sie zur Verschwiegenheit verpflichtet ist. Ein visionärer Gegenwartsroman, der zwischen der Klaustrophobie der eigenen vier Wände und den Hanffeldern Kaliforniens spielt und von neuen Ausbeutungsverhältnissen und den Chancen virtueller Solidarität erzählt.
Der 1966 in Wien geborene Autor Thomas Stangl erhält die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen im Matthes & Seitz Verlag erschienenen Roman "Quecksilberlicht". Den mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2023 erhält der 1983 in Celle geboren und in Mannheim aufgewachsene Martin Kordić für seinen im S. Fischer Verlag erschienenen Roman "Jahre für Martha". Ausschnitte aus den Preisträgerlesungen vom 22. Januar 2023 in der Glocke in Bremen.
Laura Cwiertnia ist in Bremen-Nord aufgewachsen und hat mit "Auf der Straße heißen wir anders" in diesem Jahr ihr literarisches Debüt veröffentlicht. Darin hat sie einen Teil ihrer deutsch-armenischen Identität eingewoben.
Die Schriftstellerin Judith Hermann erhält den mit 25.000 Euro dotierten Bremer Literaturpreis 2022 für ihren im S. Fischer Verlag erschienen Roman "Daheim". Den mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis erhält Matthias Senkel für seinen Erzählungsband "Winkel der Welt", erschienen im Verlag Matthes & Seitz Berlin.
Das Literaturfestival Poetry on the Road konnte in diesem Jahr coronabedingt nicht mit Autor*innen auf diversen Bühnen live in Bremen stattfinden. Stattdessen gibt es poetische Video- und Text-Beiträge auf der frisch umgebauten Webseite. Bremen Zwei-Redakteurin und Festivalleiterin Esther Willbrandt erklärt, was in diesem Jahr trotz Corona auf dem Programm steht.
Seit Debüt-Roman "Im Wasser sind wir schwerelos" ist zuerst in England erschienen und wurde dort riesig gefeiert. Inzwischen gibt es das Buch in deutscher Übersetzung und das ist ein bisschen kurios: Denn Tomasz Jedrowski ist gebürtiger Bremer. Er spricht fünf Sprachen, hat in verschiedenen Ländern gelebt und ist momentan in Frankreich zuhause.
Sie hat schon als Kind auf der Schaukel gedichtet, aber längst hat sie sich in meisterhafte Höhen aufgeschwungen: Marion Poschmann ist die Bremer Literaturpreisträgerin 2021. Die 50-jährige Autorin erhält den mit mit 25.000 Euro dotierten Preis für ihren Gedichtband "Nimbus". Aufgrund der Pandemie wurde die Preisverleihung vom 18. Januar auf unbestimmte Zeit verschoben.
Einen eigenen Roman schreiben – für die Schüler*innen einer Bremer Brennpunktschule ist das Realität geworden. Die Geschichte, die auch verlegt wird, entwickeln die Achtklässler*innen zusammen mit dem Poetry Slammer Bas Böttcher. Das Projekt des Bremer Literaturhauses soll ihr Sprach- und Textverständnis stärken. Ein Beitrag von Felicitas Boeselager.
Die gebürtige Berlinerin Barbara Honigmann wird am 20. Januar mit dem Bremer Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. Den Preis bekommt sie für ihr Buch „Georg“. Sie beschreibt darin ihren Vater, Georg Honigmann, der als Deutscher jüdischer Herkunft im Exil überlebt, um nach dem Zweiten Weltkrieg in die DDR überzusiedeln. Die Preisträgerin im Gespräch mit Ziphora Robina.
Ein facettenreicher Roman über die Vereinten Nationen und ihre Repräsentanten. Im Mittelpunkt steht eine junge UN-Mitarbeiterin und ihre Affäre mit einem verheirateten Mann. Sie hören ein Interview mit Nora Bossong über ihr aktuelles Buch „Schutzzone“.
Das Internationale Literaturfestival Poetry on the Road in Bremen ist jedes Jahr ein Fest für die zeitgenössische Dichtkunst, in all ihren Formen: ganz klassisch, als Lautpoesie, in Bildern, als Performance oder mit Musik. In diesem Jahr findet das Festival in Bremen zum 20. Mal statt. Und neu im Leitungsteam ist seit diesem Jahr Bremen Zwei-Redakteurin Esther Willbrandt. Wir sprechen mit ihr über das Programm und spannende Gäste.
Der Bremer Literaturpreis ist einer der bedeutendsten und ältesten des Landes. Er wird seit 1954 von der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung vergeben. 2019 erhält der österreichische Schriftsteller Arno Geiger die Auszeichnung für sein Buch „Unter der Drachenwand“. Christine Gorny war bei der Preisverleihung dabei und hat mit Arno Geiger gesprochen, der sich über den „großartigen Preis“ sehr freut.
Der Radio Bremen Krimipreis 2018 geht an Tom Hillenbrand. Der Autor wird damit für seine Krimis über Utopie und Dystopie der Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz geehrt. Tom Hillenbrand, ehemaliger Technik- und Wirtschaftsjournalist, ist fasziniert von Technik aber auch beunruhigt. Als Journalist hat er viel zu Themen wie Datenschutz, zukunftsträchtige Technologien und internationale Konzernen recherchiert. Die Liebe zum Detail und eine gründliche Recherche zeichnen seine Romane aus. Neben Science Fiction schreibt er auch kulinarische und historische Krimis.
Zum 19. Mal „Poetry on the Road“, Bremens internationales Literaturfestival, das ausschließlich der Lyrik gewidmet ist. Festivalleiter Michael Augustin stimmt im Gespräch mit Esther Willbrandt schon mal auf das Festival ein.
Thomas Lehr schont weder sich noch seine Leser*innen: „Mir machen Bücher eben Spaß, die mich herausfordern, die mein Gehirn reizen und mit denen man sozusagen vollbeschäftigt ist“. Auch wenn die Leser*innen manchmal ächzen, von der Kritik werden seine Romane gelobt , und für „Schlafende Sonne“ bekommt Thomas Lehr nun den Bremer Literaturpreis 2018. Das Gespräch mit dem Preisträger führte Silke Behl.
Zur Festival-Eröffnung der globale° moderierte Sigrid Löffler eine Veranstaltung mit David Grossman in der Bremischen Bürgerschaft. Der Schriftsteller las aus seinem Roman „Kommt ein Pferd in die Bar“ (Hanser Verlag). Sie hören ein Gespräch mit Sigrid Löffler über David Grossman.
Inken Steen im Gespräch mit Terézia Mora, der Bremer Literaturpreisträgerin des Jahres 2017. Terézia Mora erhält den Bremer Literaturpreis für ihren Erzählband ,,Die Liebe unter Aliens''.Laut Jury sind es die genau komponierten Texte und die sensible Darstellung der Charaktere im Erzählband, die bei der Preisvergabe entscheidend waren: „Sprachmächtig und mit Sinn für Rhythmus und Melodie porträtiert sie Menschen an den Bruchstellen ihrer Existenz“, heißt es in der Begründung der Jury.
Friedo Lampe ist ein bekannter „Unbekannter“ der deutschen Literatur. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1945 von einem russischen Soldaten erschossen, der ihn mit einem SS-Mann verwechselte. Friedo Lampe hat ein schmales, aber bemerkenswertes literarisches Werk hinterlassen. Jetzt hat der Bremer Logbuch Verlag unter dem Titel ,,Das dunkle Boot'' eine Auswahl von Friedo Lampes Erzählungen veröffentlicht. Herausgegeben hat sie Hendrik Werner, Feuilleton-Chef des Bremer Weser-Kuriers. Esther Willbrandt hat mit ihm über die Neu-Edition gesprochen.
Wie reagieren wir auf den erstarkenden Nationalismus und den Erfolg der Neuen Rechten in Europa? Zum Auftakt des Bremer Literaturfestivals Globale 2016 diskutierten fünf Autor*innen über das brisante Thema. Für alle Teilnehmer*innen auf dem Podium ist ein weltoffenes Europa eine Selbstverständlichkeit, aber in ihren jeweiligen Ländern machen sie auch alarmierende Beobachtungen. Die Buchpiloten senden eine Zusammenfassung des spannenden Diskussionsabends im Bremer Rathaus.
Die schwedische Bestsellerautorin Liza Marklund erhält den Radio Bremen-Krimipreis 2016. Die 54-jährige Journalistin und Schriftstellerin hat – vor allem mit ihren Romanen über die Zeitungsreporterin Annika Bengtzon – auch in Deutschland ein Millionenpublikum. Mord, Macht und Medien sind die Themen Marklunds. „Ihre Geschichten bestechen durch eine opulente Wortbildgestaltung“, schreibt die Jury. – Kai Schlüter stellt Liza Marklund vor.
Sein Markenzeichen ist sein Hut, den er fast immer auf hat. Mit diesem tritt Jürgen Alberts auch gern auf. Der Krimi-Schriftsteller wird heute 70 Jahre alt. Bremen ist nicht nur seine Wahlheimat, hier hat er nicht nur in Sachen Krimis unheimlich viel angestoßen und organisiert. Mit seiner Kollegin und Freundin Doris Gercke haben wir über das Krimi-Urgestein gesprochen.
Mit Unterstützung des deutsch-türkischen Autors Osman Engin haben vierzehn Schülerinnen der Bremer Wilhelm-Olbers-Schule den Psychothriller "Dunkles Verlangen" geschrieben. Erzählt wird die Geschichte einer Mordserie in der irischen Hauptstadt Dublin.Silke Behl hat sich unter die Schüler gemischt und sich mit ihnen über das außergewöhnliche Romanprojekt unterhalten.
Mit einer großen Gala wurde 2016 das Internationale Literaturfestival "Poetry on the Road" im Bremer Theater eröffnet. Christine Gorny präsentiert in den Buchpiloten die Highlights. Bereits zum 17. Mal räumt das internationale Literaturfestival in Bremen veraltete Klischee-Vorstellungen von verstaubter Poesie aus dem Weg und zeigt äußerst variantenreich, was Dichtung uns heute zu sagen hat. 28 Autoren und Autorinnen aus 19 Ländern sind nach Bremen gekommen, u.a. aus Kuba, den USA, Chile, Indien, Israel und Syrien.
Der Bremer Literaturpreis 2016 wurde dem Frankfurter Schriftsteller Henning Ahrens verliehen. Er erhielt ihn für seinen Roman "Glantz und Gloria". Christine Gorny hat mit dem Autor über sein Buch gesprochen. In ihrer Begründung für die Preisverleihung betonte die Jury: "Poesie und Prosa tun sich in diesem phantastischen und zugleich politischen Roman zusammen. In dem Roman wird die Rückkehr in eine fremd gewordene Heimat zum furiosen Sprachabenteuer."
Armut macht erfinderisch, lautet ein Sprichwort. Wer wüsste das besser als die Bremer. Was macht man also, wenn man sich ein Literaturhaus aus Stein und Mörtel nicht leisten kann? Man baut sich ein virtuelles, bundesweit erstmalig und mit dem Konzept äußerst erfolgreich. Das "Virtuelle Literaturhaus Bremen" feiert jetzt sein zehnjähriges Bestehen.
Ein Gespräch mit dem Schriftsteller Bas Böttcher über das Bremer Projekt "Schulhausroman". Ein Projekt, in dem Autor*innen mit Schüler*innen in einem Workshop literarisch arbeiten, mit dem Ziel gemeinsam einen Roman zu schreiben. In Bremen ist jetzt ebenfalls ein Schulhausroman-Projekt gestartet worden in der Klasse 9A der Gesamtschule Bremen-West. Als professioneller "Schreibcoach" konnte der aus Bremen stammende Autor und Rap-Poet Bas Böttcher gewonnen werden.
Marcel Beyer erhält den Bremer Literaturpreis 2015, Nadja Küchenmeister bekommt den Förderpreis der Jury. Am Abend vor der Preisverleihung lasen die beiden Lyriker aus ihren Werken.
Am 20. November 2014 beginnt das Festival für grenzüberschreitende Literatur Globale 2014. Zu Gast in Bremen und Bremerhaven sind unter anderem Juri Andruchowytsch, Katja Petrowskaja, David Safier, Kirsten Boie und Sasa Stanisic. Über das diesjährige Programm hat sich Esther Willbrandt mit der Festivalleiterin Libuse Cerna unterhalten.
Das 15. Internationale Lyrikfestival "Poetry on the Road" ist zu Ende. 26 Lyriker aus 19 Nationen haben teilgenommen, darunter Franz Xaver Krötz, Hans Magnus Enzensberger und Paul Maar aus Deutschland; die Lyrikerin und Freiheitkämpferin Gioconda Belli aus Nicaragua, Yang Lian aus China und Ben Okri aus Nigeria. Jens Schellhass hat das Festival besucht und die beeindruckendsten Momente zusammengestellt.
Der Leipziger Schriftsteller Clemens Meyer hat im Rathaus den Bremer Literaturpreis 2014 erhalten. Die Auszeichnung wurde zum 60. Mal vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert. Der 36-jährige Autor erhielt den Preis für seinen jüngsten Roman "Im Stein". In der Begründung der Jury heißt es, der Preis gehe an Meyer "für seinen Roman "Im Stein", der in einem kunstvollen Chor von Stimmen zwischen Wendezeit und Gegenwart.
Acht Autor*innen aus sechs verschiedenen Ländern eröffneten das 13. Internationale Festival "Poetry on the Road". Mit dabei waren Cees Nooteboom (Niederlande/Spanien), Chiwoniso Maraire (USA/Simbabwe), Erika Pluhar (Österreich), Jaap Blonk (Niederlande), Liao Yiwu (China/Deutschland), Michael Augustin (Deutschland), Raphael Urweider (Schweiz), Ulla Hahn (Deutschland).
Eine Rückschau auf die Globale 2009. Libuse Cerna im Gespräch mit Jose F. A. Olivar, Maria Cecilia Barbetta und Artur Becker. Die Schriftsteller sprechen über ihre Sprache und die Themen ihrer Werke.
Im Jahr 2007 fand das Globale Literaturfestival zum ersten Mal statt. Die Gäste in diesem ersten Jahrgang waren Artur Becker, Marica Bodrozic und Emine Sevgi Özdamar. Im Gespräch mit Silke Behl sprachen die drei Autoren über ihre Herkunft, ihre Literatur und ihre Verhältnisse zu den Sprachen.
Heinrich Schmidt-Barrien war der erste Preisträger des Bremer Literaturpreises. Er wurde 1954 für seine "Tanzgeschichten. Ein Reigen aus dem Leben" ausgezeichnet. Heinrich Schmidt-Barrien (1902-1996) hieß eigentlich Heinrich Adolf Schmidt. Er gehörte zur ersten Riege der niederdeutschen Schriftsteller nach 1945.
1957 vergab die Jury den Literaturpreis im Doppelpack an Ingeborg Bachmann und Gerd Oelschlegel. Ingeborg Bachmann ehrten die Juroren für den Gedichtband "Anrufung des großen Bären". Gerd Oelschlegel (geb. 1926 in Leipzig) heimste den Preis für sein Schauspiel "Romeo und Julia in Berlin" ein. Die Radio-Bremen-Reporterin Irmgard Bach sprach nach der Preisverleihung mit Ingeborg Bachmann und Gerd Oelschlegel.
Der Bremer Literaturpreisskandal von 1960: Monatelang streiten Kulturjournalisten, Politiker, Buchhändler und Verleger über den Fall "Blechtrommel". Die Jury des Bremer Preisgerichts wollte Günter Grass 1960 auszeichnen, aber sie kommt nicht dazu. Eine Bremer Provinzposse um die "Blechtrommel".