You create Space!


Bremen hat sich in den letzten Jahrzehnten einen Namen als international anerkannte Space City gemacht. Noch bevor Satelliten im Weltraum ein weltweites Informationsnetzwerk über den Globus gezogen haben, hat Ernst Litfaß mit seinen Litfaßsäulen zunächst in Berlin und dann in vielen weiteren Metropolen in ganz Europa ein erstes öffentliches (Informations-) Netzwerk im Stadtraum implementiert. Fortan gab es Informationen kostenlos und für jede*n. In Bremen gibt es seit 1873 Litfaßsäulen, noch heute stehen mehr als 260 davon über das ganze Stadtgebiet verteilt.

Plakate, die schrill, laut und grell sein können und ins Auge stechen wollen, haben Künstler*innen von Anfang an fasziniert und herausgefordert. Mit ihnen lassen sich unmittelbar Botschaften senden, raumgreifend in die Umgebung ausstrahlen oder auch der Stadtraum sowie (Werbe-)Marketingstrategien als solche kritisch reflektieren.

Litfaßsäulen machen das deutlich, was grundsätzlich für den öffentlichen Raum gilt: Er muss immer wieder neu ausgehandelt werden, wird von uns verändert, erobert und neugestaltet. Jede*r einzelne kann den Raum mitgestalten.

Statt weiterhin Raum für banale Werbebotschaften zu sein, soll exemplarisch die Litfaßsäule in der Bredenstraße mitten im Herzen der City für eine bestimmte Zeit zu einem exklusiven Raum für Kunst werden. Nur einen Steinwurf entfernt vom zukünftigen Literatur- und Stadtmusikantenhaus und vom renommierten Zentrum für Künstlerpublikationen denken Bremer Künstler*innen Plakatkunst, öffentlichen Raum und die Litfaßsäule als „bedeutsame Belanglosigkeit“, wie es der Architekturtheoretiker Vittoria Magnago Lampugniani formuliert hat, komplett neu. Sie wirken damit aktiv beim aktuellen Transformationsprozess der Innenstadt mit.

Bunte Plakate
© Jazmin Quaynor on Unsplash

Kurzum: Die Litfaßsäule in der Bredenstraße soll zu einem öffentlichen Ausstellungsraum, zu Kunst im öffentlichen Raum werden, der kostenlos und für jeden zur Verfügung steht. Deshalb sind alle Bremer Kreativen (Bildende Künstler*innen, Comic-Zeichner*innen, Illustrator*innen, Sprach- und Schriftkünstler*innen etc.) gleichermaßen aufgerufen, sich – egal, ob als Einzelkünstler*in oder auch gerne im Kollektiv – für die Gestaltung der Litfaßsäule zu bewerben. Du bist gefragt – You create Space! We create Space!

Ausschreibung

Insgesamt können sieben Entwürfe von einer Fachjury nominiert werden, die dann sukzessive jeweils zwei Monate auf der Litfaßsäule zu sehen sein werden. Nach Lieferung und Freigabe des Entwurfs spätestens bis Ende Dezember wird ein Preisgeld von jeweils 1.000.- € an das Kollektiv bzw. die Künstler*innen gezahlt. Die öffentliche Hängung des Entwurfs wird außerdem durch ein neues Format im Literaturmagazin Bremen und auf Social Media digital publik gemacht.

Bewerbung:

Die Bewerbungen mit dem künstlerischen Entwurf entsprechend den technischen Daten, sowie Angaben zu den Einzelkünstler*innen bzw. dem Kollektiv (Kurzvita und Bild) sind bis zum 27. November 2023 an das Literaturhaus Bremen an folgende E-Mailadresse zu schicken: annika.depping@literaturhaus-bremen.de.

Auswahlverfahren:

Die eingereichten Entwürfe werden in einem Juryverfahren nominiert. Nach der Auswahl von sieben Entwürfen wird die Litfaßsäule in der Bredenstraße in Betrieb genommen und mit einem Eröffnungsevent feierlich enthüllt. Die Jury besteht aus Personen, die durch ihre Berufstätigkeit mit den Arbeitsgebieten der zeitgenössischen Bildenden Kunst vertraut sind sowie Vertreter*innen des Senators für Kultur und des virt. Literaturhauses. Durch die Teilnahme am Verfahren erklären sich die Bewerber*innen mit der Bekanntgabe ihrer Daten einverstanden. Die Ausschreibung wird durch die einschlägigen Verbände und Newsletter veröffentlicht.

Ganzsäule / AA (nicht beweglich/nicht drehend)

Gestaltbare Fläche der Säule:
Höhe 3 Meter (hinzu kommen oben und unten jeweils 30 cm Banderole mit Projekttitel), Breite 3,80 Meter (verschiedene Gestaltung möglich: durchgängig, einzelne Elemente usf.).

Grundmaterial:
Es sind Aluminium-Dibond Verbundplatten als Grundmaterial vorhanden, die mit den entsprechenden künstlerischen Arbeiten bedruckt werden. Es werden keine Plakate an der Litfaßsäule angebracht.

Information für die Datenvorbereitung und Übergabe:
Bei Auswahl des Entwurfs muss das druckfähige Layout bis spätestens zum 31.12.2023 vorliegen.
Mögliche Arten für die Datenübergabe: .pdf, .eps, .indd, .fh11, .qxd, .psd, .jpg, .cdr (bei großen Datenmengen per WeTransfer, keine postalische Zusendung möglich), Bilddaten in einer E-Mail können leider nicht verwendet werden.

Besonderheiten der Motivgestaltung:
Aufgrund der Differenz zwischen Druck- und Sichtformat sollten Texte, sowie wesentliche Motivelemente, nicht am äußeren Plakatrand positioniert werden.

Farbmodus der Druckausgabe:
CMYK (keine Sonderfarben möglich)
Daten ohne Farbvorlagen werden grundsätzlich so gedruckt, wie sie angelegt sind.
Farbraum: ISO-Coated v2
Farbverbindlichkeit kann hierbei nicht garantiert werden.


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