Welche Literatur findet eigentlich online statt? Und in welcher Form? Simoné Goldschmidt-Lechner unterhält sich in dieser Folge mit Frieda Ahrens über FanFiction, über das Nerd-Sein und die Onlinewelt.
Simoné Goldschmidt-Lechner kommt am 17. September 2025 in der Literaturhaus-Reihe queer.lit! ins Kulturzentrum Lagerhaus und liest aus ihrem neu erschienenen Sachbuch Nerd Girl Magic. In unserem Literaturmagazin hat sie im September die Kolumne Satzwende geschrieben.
Zum Nachlesen
Frieda Ahrens:
Hallo und herzlich willkommen zur neuen Folge des Literaturhaus Podcasts, diesmal mit Frieda Ahrens und zu Gast diese Folge ist Simoné Goldschmidt-Lechner. Hallo Simoné!
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Hallo!
Frieda Ahrens:
Ich erkläre noch mal allen Zuhörern, wer du bist. Und wenn bei der Erklärung gleich was falsch ist, dann grätscht du bitte gerne rein. Du bist Autorin und Übersetzerin und bist auch Teil verschiedener Theaterperformance und Filmprojekten. Und dein Debütroman “Messer, Zungen” ist 2022 erschienen. Heute sind wir aber hier, um eher über dein neuestes Buch zu sprechen. “Nerd Girl Magic” heißt das, und es ist 2025 rausgekommen, denn du interessierst dich für Fandoms, für Games, für die Onlinewelt, für die Popkulturwelt. Und du schreibst in deinem Buch auch darüber. Und das vor allem aus einer nicht-weißen, nicht-männlichen Perspektive.Für mich und auch für Freunde wurde dadurch so eine Lücke auf dem Buchmarkt so ein bisschen gefüllt. Also das mal darüber geschrieben wird, über dieses Nerdtum sozusagen. Hast du das auch so empfunden? Wie kam es zu dem Buch?
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ähm, ja, das hat auf jeden Fall eine Rolle gespielt, vor allem dass Nerdtum und Geektum nur aus einer bestimmten Perspektive heraus behandelt worden ist bis jetzt meiner Meinung nach. Also zum einen wurde es behandelt, vor allem für eine bestimmte Art von Nerd, die man vielleicht auch erst mal im Kopf hat. Also weiße junge Männer oder jüngere Männer, vielleicht von so 16/18 bis 40, vielleicht so was in der Richtung, die eher nicht so sportlich sind usw. Also das ist das eine, das gar nicht so sehr über die große Bandbreite an dem Geektum und Nerdtum gesprochen wurde, die es eigentlich gibt. Und das andere ist aber auch, dass wenn darüber gesprochen wird, aus einer bestimmten Non-Nerd-Warte herausgesprochen wird, also häufig so mit so einem Unterton von “Ah ja, das ist eigentlich so ein bisschen weird alles.” Das ist auch eine Sache, wo ich dachte, da könnte man ja auch noch mal ein bisschen breiter darüber schreiben.
Frieda Ahrens:
Anlass, dass wir heute darüber sprechen, ist auch, dass das Literaturhaus diesen Monat das Thema “Online” hat. Es ist ja nicht automatisch, alles was ich Geektum oder Nerdsein beinhaltet online, aber viel spielt sich dann doch online ab. Und du hast gerade auch schon gesagt: Oft werden Nerds dann auch doch als weiß und männlich gedacht. Wie nimmst du denn die Onlinewelt wahr? Was ist das für eine Welt für dich?
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, also ich glaube, früher war das auf jeden Fall so, heute ist das auch noch ein bisschen so, dass Nerds und Geeks sich online, gerade wenn sie eher aus kleineren Dörfern kommen und nicht aus den großen Ballungsgebieten oder Städten, sich dort finden. Und deswegen ist es sehr wichtig für das gesamte Nerd- und Geektum. Und es erlaubt auch eine sehr intensive Auseinandersetzung mit den Themen, für die man sich innerhalb von bestimmten Fandoms interessiert.Heutzutage sind die Fandoms relativ groß und es gibt auch einen größeren Austausch. Auch der ist größtenteils online. Also ich werde ja für euch auch so zwei kleine Artikel schreiben zu dem Thema und ich habe jetzt vor kurzem auch überlegt, naja, wie kann man das eigentlich zusammenfassen oder diesen Themenbereich zusammenfassen, ohne dass man schon ganz viele Fachbegriffe verwendet und schon mega da drin ist. Und dann aber auf der anderen Seite nicht zu erklärend wird. Und ich finde, das ist eigentlich eine ganz große Herausforderung. Auch eine schöne, aber schon auch eine Herausforderung, weil es so selbstverständlich ist, dass man irgendwie mit bestimmten Ideen und Begriffen dann auch Zugang erhält auf gewisse Art und Weise. Zu diesen Spaces. Ja, und da sind wir eigentlich auch schon ein bisschen beim Gatekeeping, weil im Nerd- und Geektum gibt es natürlich auch Gatekeeping durch Personen, die sich als die echten und wahren Nerds und Geeks verstehen - vs. den anderen.
Frieda Ahrens:
Darüber schreibst du auch in deinem Buch. Es geht also ein bisschen ums GamerGate und den feministischen Raum beim Zocken auch sag ich mal. Magst du davon mal ein bisschen erzählen? Dass das oft ja gar nicht als Gleichzeitigkeit gedacht wird, dass das beides geht, also spielbegeistert oder gamingbegeistert und feministisch zu sein. Oder dass Frauen, also weiblich gelesene Gamer:innen, immer noch als Ausnahme gelten. Wie siehst du das?
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, komplett. Also ich glaube, es gibt momentan, das habe ich auch schon ein paar Mal gesagt, leider einen Backlash, wie es den auch gesamtgesellschaftlich gibt. Also es gab eine Zeit, da haben sich Gamerinnen bisschen sicherer gefühlt, sich auch zu outen als weiblich. Das muss man ja nicht notwendigerweise machen, je nach Spielkontext. Und jetzt ist es halt wieder so ein bisschen so, dass man sich das eher überlegt. Also ich kenn das vor allem von meinen Gamer:innen-Freund:innen, die eher heterosexuell aufgestellt sind, wo die Jungs dann schon sagen “Ey, also selbst wenn, wenn es okay ist, wenn du jetzt da bist, wenn du nicht da bist beim Game, ist es halt irgendwie nicht okay. Also ich glaube, das ist halt einfach kein so guter Space für dich dann.” Also das spielt schon auch eine Rolle. Und trotzdem denke ich, dass es aber insgesamt in so eine Richtung geht, dass immer mehr Leute Zugang dazu erhalten. Also das betrifft einerseits eben FLINTA Gamer:innen, also weibliche oder weiblich gelesene Spieler:innen, aber es betrifft auch natürlich nichtweiße Spieler:innen, von dem man auch denkt, dass sie nur bestimmte Spiele spielen können, also in erster Linie eben Sportspiele. So also das kommt da alles so ein bisschen mit rein und GamerGate war so um 2014 herum. Eine Bewegung existiert auch jetzt immer noch, die darauf angelegt war, damals richtete sich an bestimmte Frauen, die versuchten über Feminismus im Gaming Kontext zu sprechen oder bzw dort überhaupt unterwegs waren, zum Beispiel als Videospieljournalistinnen. Und diese Gamerinnen wurden dann sehr stark angegangen von der männlichen Community, aus einer Angst heraus, dass ihnen da irgendwie was weggenommen wird. Und irgendwann war klar, dass ein bisschen albern ist, was da passiert und sie konnten die irgendwie ihre Argumente nicht so gut halten. Selbst in dem Space, dem sie agiert haben. Aber es brodelt immer noch unter der Oberfläche und man sieht es dann, wenn neue Spiele rauskommen. Das wir jetzt halt wieder so diese Situation haben, wo sich männliche Spieler darüber echauffieren, dass bestimmte Charaktere irgendwie nicht hübsch genug sind
Frieda Ahrens:
Es ist echt unglaublich.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja. Dass das dann mega die Rolle spielt und auch zu Internetdiskussionen führt.
Frieda Ahrens:
Warum denkst du, ist das so? Weil eigentlich ist das Tolle am Gaming ja auch, dass man da sich in so Parallelwelten flüchten oder auch einfach da verweilen kann, wo alles anders möglich ist als in der Realität, was ja auch ein total großen Kontext ermöglicht für viele marginalisierte Gruppen. Also zu sage: Wir flüchten irgendwie der Diskriminierung, die wir in der Realität erfahren. Und trotzdem ist dieser Space dann so toxisch. Also eigentlich wäre es ja die Möglichkeit, das genau nicht zu machen.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, ich glaube, es kommt darauf an, mit welchen Voraussetzungen Leute so ins Gaming reingehen. Und ich glaube, es hat sehr viel zu tun mit so Versprechen, die insbesondere jungen weißen Männern gemacht wurden. Also insbesondere in den 80er und 90er Jahren, wo ihnen vermittelt wurde: “Also jetzt gerade in der Schule werdet ihr vielleicht gemobbt, aber später verdient ihr ganz viel Geld. Jetzt gerade ist es scheiße, aber später wird es richtig gut und deswegen müsst ihr ja eure Affinität zum Beispiel zu technischen Dingen, zu denen dann auch das Gaming zählt, so beibehalten. Sie halten euch jetzt für weird, aber sie werden es nicht immer tun.” Und das spielt da glaube ich eine wesentliche Rolle, weil daraus ergibt sich dann eben auch innerhalb des Gamings und das ist ja das, was einige junge Männer da versuchen, eine Art von Powerfantasie. Also sie fühlen sich entmächtigt und sie wollen aber dann in dieser Situation mächtig sein. Die wollen die hübschesten Frauen bekommen und dann halt irgendwie so die mächtigsten Krieger sein usw. Und gleichzeitig muss ich sagen, und das wiederhole ich auch immer wieder, dass es natürlich nicht auf alle Männer zutrifft. Also viele, viele von den Gamern, die ich kenne, total offen sind und mit die offensten männlichen cis-Personen, die ich kenne. Also von daher ist das eine radikale Gruppe, die aber nicht alle männlichen Gamer umfasst und die vor allem sehr laut ist. Also sie ist deswegen auch relativ reichweitenstark. Aber wenn man sich die Argumente auch heutzutage anschaut. Also ich versuche gerade daran zu denken, wie dieses eine Spiel hieß. Ich weiß, dass diese Idee bei The Witcher 4 herangetragen wurde, dass eben Ciri nicht mehr hübsch genug ist, weil sie halt irgendwie Poren hat und Narbe im Gesicht, obwohl das überhaupt nicht zutreffend ist. Aber es gab vor kurzem eben auch so ein japanisches Spiel, wo die Figur halt total porenlos ist - und es ist auch ein bisschen langweilige Spiel, meiner Meinung nach, aber das ist jetzt sehr subjektiv. Nur der Punkt ist, es sieht halt aus wie so eine Puppe im Prinzip, die man dann durch diese Welt manövrieren kann und die man so anziehen kann, wie man möchte. Also, und ich glaube, das ist halt irgendwie so eine Fantasie oder ein Zufluchtsort, den manche unangepasste, alte Männer, die es ja auch gibt in dieser Gamingwelt, schon auch benötigen. Und den sie in Gefahr sehen und es ist halt einfach auch nicht zutreffend, dass dieser Raum in Gefahr ist. Also es gibt auch genügend Spiele dieser Art noch. Und es wäre ja eigentlich auch für sie gut, wenn es sich noch mehr ausweiten würde.
Frieda Ahrens:
Wie in der Realität halt auch. Aber das ist ja auch immer wieder ein Problem.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, so also ist es.
Frieda Ahrens:
Wo wir gerade schon dabei waren, oder ich das angesprochen habe, mit dem Kreieren so eigener Räume oder eigener Fantasien. Was ich ganz spannend finde, wenn man irgendwie über Fandoms spricht und der Online-Welt, ist Fanfiction. Also das habe ich gedacht können wir auch gut als Schwerpunkt setzen, wenn wir schon beim Literaturhaus Podcast sind. Fanfiction - für alle, die überhaupt nichts mit diesem Begriff anfangen können- das ist Fiction, also im Grunde ja auch Teil von Literatur, die sich Fans ausdenken, um innerhalb der Welt, von der sie Fans sind, die Geschichten weiterzuführen oder auch alternative Storylines zu schreiben. Storylines, die im Buch eigentlich nicht vorkommen oder in der Serie eigentlich nicht vorkamen. Und das dann weiterzuschreiben. Und genau da werden ja auch Welten kreiert oder Parallelwelten von sowieso schon fiktionalen Welten kreiert, die man dann nur online lesen kann. Ich habe mich gefragt, wie du auf den - und ich weiß gar nicht, ob du das so gut einschätzen kannst oder willst - auf den literarischen Gehalt dieser Geschichten blickst. Also wenn man so von der Literaturwissenschaft kommt und sich das anguckt und da mal drauf guckt: Was denkst du? Ist das was mit literarischem Gehalt dabei?
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ich glaube schon, dass literarischer Gehalt dabei ist. Aber das, was ausgewählt wird, um dann veröffentlicht zu werden aus Fanfiction-Geschichten, ist häufig nicht das, was wir vielleicht aus so einer literaturwissenschaftlichen Perspektive am literarisch gehaltvollsten bezeichnen würden. Ja, da geht es um eine bestimmte Tropiness, also bestimmte Klischees, die Fanfiction anheim sind, die eben auch in ganzen Genres mittlerweile verarbeitet werden. Wo ich sagen würde, zum Beispiel das Romantasy oder das New-Romance oder Dark-Romance-Genre, das sind alles Fanfics-Trops, die jetzt aber quasi verkauft werden, was dem Sinn von Fanfiction ja total widerspricht, meiner Meinung nach. Weil das Tolle an Fanfiction ist ja eigentlich, dass es for free ist und man sich dann mit dem Fandom auseinandersetzen kann oder weiterdenken kann innerhalb von diesem Rahmen. Was ich glaube ist, dass viele Personen dort erst mal beginnen zu schreiben. Und jetzt ist auch spannend, dass Fanfiction mehrheitlich ein FLINTA-Space ist, also sicherlich zu 70-80 % ein FLINTA-Space ist und immer auch schon war. Es wird häufig über Beziehungen von Figuren zueinander geschrieben und wenn man sich die großen Fanfiction-Archive anschaut, da sind die meisten Pairings, oder die populärsten, sind dann queer. Also wir haben das Phänomen, dass FLINTA über queere Personen schreiben, häufig über queere Männer. Oftmals sind die FLINTA, die schreiben, selbst queer. Also es ist ein sehr spannender Aspekt, einfach aus dieser Warte heraus. Und ich glaube, dass es da auf jeden Fall literarisch gehaltvolle Fanfiction gibt. Ich habe selber auch schon literarisch gehaltvolle Fanfiction gelesen und ich weiß ja auch von vielen Autor:innen, dass die früher selbst Fanfiction auch geschrieben haben. Also das existiert. Es ist halt, wie gesagt, nur nicht das, was veröffentlicht wird oder das, was sich am besten verkauft oder die größte Reichweite bekommt.
Frieda Ahrens:
Es ist ja, wie du sagst, sehr spannend, weil ich glaube, es ist so eine total niederschwellige Art, anzufangen zu schreiben. Weil du kannst im Grunde mit Figuren schreiben, die du dir dann selbst ausdenken muss, weil sie existieren schon. Die haben irgendwie schon einen Charakter-Building mitgebracht sozusagen. Du schreibst sie weiter, dann kannst es einfach so veröffentlichen und kriegst direktes Feedback, wie so ankommt, ohne dass man irgendwie dafür einen Verlag involvieren muss oder ein extra Forum schaffen muss, weil es gibt die Foren.Genau das was du sagst, das ist glaube ich viele Leute dazu bringt, einfach mal anzufangen Sachen zu schreiben und zu veröffentlichen und dann Feedback zu kriegen. Und so kann man so ganz gut zum Schreiben kommt.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, total man also vor allem wie Fanfiction ja auch aufgebaut ist, dass man einzelne Kapitel veröffentlicht und dann unmittelbares Feedback auf die einzelnen Kapitel bekommt, anstatt dass man einen ganz großen zusammenhängenden Text einstellt. Das führt ja auch dazu, dass Leute ihr Schreiben dann direkt irgendwie an das Feedback oder das Community-Lektorat sozusagen anpassen können. Und was ich auch spannend finde ist natürlich, dass viele Autor:innen dann häufig auf Englisch schreiben, auch wenn Englisch nicht ihre Muttersprache ist. Also das ist noch ein zusätzlicher Aspekt, der da dazukommt. Aus einer schulischen oder Bildungsperspektive ist es alles sehr positiv zu bewerten, aber es gibt natürlich auch dann Zeit, also Probleme damit.
Frieda Ahrens:
Es ist ja auch so, dass genau wie du schon sagst, dass Leute relativ jung anfangen. Also wenn sie erst mal so in ihren Teenie Jahren das erste Mal Teil eines Fandoms werden, dann anfangen danach zu suchen oder damit in Berührung kommen. Und dann ist es bei Fanfiction aber auch so, dass es da ganz viele Tropes gibt, die relativ dark sind. Also es gibt viel Dark Romance, das hast du gerade schon angesprochen, es gibt gerade auch ganz viele Entwicklungen zu so sehr konservativ anmutenden Pairings. Also es gibt so Alpha-Werwolf-Gruppen, da geht es ganz viel um einen “Alpha Mann” und so Frauen, die ihm unterlegen sind und ihm zuarbeiten. Oder es gibt bei Dark Romance oder bei Fanfiction auch immer das Trope, dass Leute entführt werden oder vergewaltigt werden. Das ist natürlich auch alles öffentlich verfügbar für Teenies. Wie blickst du darauf?
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, das ist natürlich einerseits schon ziemlich problematisch. Es gibt halt keine Möglichkeiten, dem auch irgendwie Einhalt zu gebieten, weil eigentlich muss man ja einfach nur anklicken “Hey, ich bin 18” und dann ist man ja auch schon drin in der Geschichte. Aber andererseits ist es ja auch so, dass ich selbst auch sehr früh angefangen habe, Fanfiction zu lesen. Und ich glaube, dass es für viele Personen einfach zum Coming of Age irgendwie dazugehört. Und man vergisst häufig, jetzt wo wir uns gerade in diesem konservativen Backlash befinden, dass sich Teenies diese Inhalte auch dezidiert suchen. Also früher, vor 20 Jahren, war es vielleicht so die Bravo mit den Nacktbildern und Dr. Sommer Geschichten und wie auch immer. Und jetzt seit Fanfiction existiert, ist es halt auch Fanfiction. Und dann sucht man eben so nach Themen. Man versucht dann bestimmte Sachen, die einem passiert sind, auch einzuordnen. Und natürlich, klar, auf den ersten Blick ist das etwas, was eine zu frühe Konfrontation mit bestimmten Themen bedeuten kann. Aber ich glaube auch, dass das zu sehr zu verbieten oder zu sagen “ja, irgendwie so junge Menschen sollen auf jeden Fall davon abgehalten werden, dass sie so was jemals zu Gesicht bekommen”. Da bin ich mir auch nicht ganz so sicher, wie hilfreich das ist und wie durchsetzungsfähig das ist. Und vor allem, ob das es nicht viel interessanter macht, wenn man es denn so gestalten würde. Ich kann mir vorstellen, dass dann so irgendwie so revolutionäre Gruppen entstehen, die dann versuchen, trotzdem noch Fanfiction zu lesen. Und also ich glaube, dass diese Aspekte, also diese positiven Aspekte, tatsächlich trotz allem überwiegen können. Und klar, wenn man in einer schlechten psychischen Verfassung ist und dann reingeht und dann lauter Geschichten liest, in denen es irgendwie um Gewalt geht und es gibt auch Geschichten, die sich dann mit diesen psychischen Problemen beschäftigen, dann kann das ja schädlich sein. Es kann aber auch natürlich auf gewisse Art und Weise hilfreich sein, weil man versucht, eben quasi die eigene Situation einzuordnen. Also ich kann da glaube ich keine eindeutige Antwort geben. Aber ja, das sind so ein paar Gedanken dazu.
Frieda Ahrens:
Du schreibst in deinem Buch auch, dass es auch Fanfiction gibt und Fandoms gibt, wo dann die Original-Serien - zum Beispiel Buffy the Vampire Slayer - versucht haben, die Geschichten, die Fans sich ausgedacht haben, mit rein zu nehmen in die Serie. Das hat aber teilweise gar nicht so gut funktioniert. Du schreibst: “Grenzüberschreitungen, die bei Fanfiction funktionieren, funktionieren in der Realität dann manchmal nicht.” Was meinst du damit?
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Also in der realen Fiktion.
Frieda Ahrens (lacht):
Ja! Die Realität - Buffy.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Das wäre auch cool. Irgendwie aber auch irgendwie schrecklich, weil dann werden wir sehr gefährdet, wenn wir nicht selber Buffy werden. Aber ja, in dieser realen Fiktion kann das dann umgesetzt werden. Aber die Fanfiction - und das ist auch so auch mein größter Kritikpunkt an so Romantasy - funktioniert mittels Abkürzungen und Tropes. Also wie du ja gesagt hast, man weiß schon, wer die Figuren sind, muss man ja gar nicht so viel erklären. Und wenn das dann umgesetzt wird, zum Beispiel in eine neue Serie, dann wird aber auch nicht so viel erklärt. Dann wird halt so erklärt: Okay, der ist so der eifersüchtige, düstere Typ. Sie ist mega klein und selbstbestimmt, außer wenn sie halt auf irgendwelche Dudes trifft, dann auf einmal nicht mehr und usw. Das wird halt gar nicht mehr so im Detail erklärt und es geht alles sehr schnell. Also selbst wenn du sowas hast wie in Slowburn. Also ein Slowburn bedeutet im Fanfiction: Die Beziehung wird sehr langsam aufgebaut und es geht um das Verlangen der Figuren zueinander. Es ist doch im Endeffekt das Ziel, zu bestimmten Szenen zu kommen. Das was jetzt in der Book-Tok-Community als Spice verhandelt wird, also eher sexuell explizite Szenen, wie wir sie eben Romantasy-Kontexten gibt. Und das ist alles so verkürzt, dass das, was wir eben als literarisch gehaltvoll wiederum ansehen würden, da in den Hintergrund tritt. Also die Geschichten, die es dazu eben gibt, die anders funktionieren, das sind natürlich nicht die populärsten Geschichten, weil dann eben gerade für Teenies häufig auch eine Selbstfindung auch im sexuellen Sinne im Vordergrund steht.
Frieda Ahrens:
Also es gibt ja gerade, du hast es schon angesprochen und es ist ja auch ein Online-Phänomen, diese Tik-Tok/Book-Tok-Welle, dieser neuen Romantasies. Das sind ja so romantische Bücher, die gerade total den Aufschwung kriegen, dadurch, dass sie auf Tik-Tok einen Hype kriegen. Und dann oder wie heißt, wie heißt noch mal das Buch? Wo jetzt das dritte erschien, ist Onyx Storm, wo es wie heißt das erste noch mal?
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Fourth Wing von Rebecca Yarros
Frieda Ahrens:
Genau. Also das ist ja alles so ein bisschen in die gleiche Richtung, wird vor allem von FLINTA auch konsumiert. Das ist ein unglaublich spannendes Phänomen, weil ich selber kann da gar keine gute Haltung zu finden sozusagen. Weil ich es total gut finde, dass es solche Bücher gibt, die vor allem für FLINTA gerade so gut funktionieren und so viel zum Lesen bringen. Und gleichzeitig finde ich teilweise die nicht gut geschrieben.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, also da muss ich mitgehen.
Frieda Ahrens:
Da werden Räume schlecht beschrieben und dann wird eine Kontinuität nicht aufrecht erhalten und dann auf einmal existiert was in dem Raum nicht mehr, was aber rein geschrieben wurde. Und man denkt sich so: Aber warum hat das Lektorat da nichts getan? Also was ist schon “gut und schlecht schreiben”? Und trotzdem ist die Welle irgendwie sehr spannend und ist ja auch so eine Online-Fiction-Welle sozusagen. Wie siehst du die? Siehst du da auch? Weil manchmal sehe ich auch Parallelen zu Fanfiction.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, komplett. Also ich sagte ja schon, ich glaube, das ist sehr fanfictioninspiriert zumindest und ist auch wieder im Online-Space, weil diese Bücher ja - nicht immer sehr gut - online wiederum besprochen werden. Und dann eben auch zu Memes wiederum online werden. Rebecca Yarros ist eigentlich ein ganz gutes Beispiel dafür, leider auch komplett schlecht – also ich will dan gar nicht so bewerten, also ich weiß, dass viele Leute die Bücher halt auch gut finden. Also meine Probleme mit Fourth Wing. Unabhängig davon, dass ich sagen würde, na ja, also sprachlich könnte man das ein bisschen anders machen - das ist eher eine persönliche Präferenz. Meine Probleme sind vor allem wie über Disability, also über Behinderung, gesprochen wird in diesem Kontext. Also die Hauptfigur hat eine Behinderung, aber durch einfach “sich selbst überwinden” schafft sie es zumindest im ersten Buch, das alles irgendwie zu schaffen und braucht eigentlich doch keine Hilfe von außen. Und der Haupt-Love-Interest ist halt ein Mann of Color oder of Color coded, der super leidenschaftlich, eifersüchtig, besitzergreifend ist. Was einfach, ob man möchte oder nicht, bestimmte rassistische Stereotype wiedergibt. Und das, was du vorhin bereits erwähnt hast, dass eben konservative Haltungen auch dort übernommen werden. Was ja seltsam ist in so einer Welt. Also bei Fourth Wing geht es ja um Drachen und dass diese Drachen die Empfindungen haben von diesem Menschen usw, was auch für die Spice-Aspekte relativ wichtig dann später ist. Ja und da würde man meinen, dass es da einfach eine größere Bandbreite an emotionalem Erleben für diese Figuren gibt oder halt Möglichkeiten zum Experimentieren. Aber tatsächlich werden eben diese konservativen Storys dann so ausgespielt. Und dann denke ich aber: Okay, das ist aber vielleicht tatsächlich erst einmal, wenn ich zurückdenke an Zeiten, wo ich Disneyfilme geguckt habe oder so, da war das ja nicht viel anders. Du hast halt irgendwie so diese Prinzen-Figur, die sich nur, also deren Leben komplett darauf ausgerichtet ist, die FLINTA-Hauptperson richtig gut zu finden. Weil das ist ja deren einziger Punkt. Also ich meine es wird ja auch selten aus einer Prinzen-Perspektive erzählt in diesen Film. Und das ist ja auch erst mal eine Fantasie. Und ich glaube da, wo ich dann nicht mehr mitgehe -. Also denke ich, das ist alles problematisch. Ich denke, das müsste eingeordnet werden und da kann man auch kritisch darüber sprechen. Wo ich aber nicht mitgehe, ist dass das die Leser:innen selbst auf keinen Fall machen. Also ich glaube, den meisten ist schon bewusst, dass das eine Fantasie ist. Und nicht so etwas, was sie tatsächlich im echten Leben wollen. Sie wollen dann drüber lesen. So funktioniert ja auch Fanfiction. Es ist ja nicht so “Ah, das möchte ich im echten Leben erleben” oder so, sondern ich glaube, das ist mehr so, das ist eine Fantasie und ich möchte mich mit dieser Fantasie auseinandersetzen. Aber sie könnte wirklich ein bisschen besser geschrieben sein. Wie du sagtest, es gibt halt diese Sachen, die einfach dann auftauchen oder wirklich krasse Plotholes. Also Light Locked ist auch so ein Beispiel, das mir da einfällt, wo einfach Sachen etabliert werden und dann dadurch, dass sie etabliert wurden, so ganz gute Ideen, aber dann später macht dann der Plot gar keinen Sinn dadurch, weil irgendwas eingeführt wurde, was eigentlich wo man so ist: “Ja, aber das hätte man ja die ganze Zeit irgendwie verwenden können.” Und ich glaube, das fällt deswegen auf, weil es nicht so… weil es eben auf eine bestimmte, sehr direkte Art und Weise geschrieben ist. Weil wir haben ja auch in Herr der Ringe einen großen Plothole, in dem Sinne, dass es diese riesigen Adler, die alle überall hinfliegen könnten, die ganze Zeit…
Frieda Ahrens (lacht):
…die nie genutzt werden…
Simoné Goldschmidt-Lechner:
... aber nur einmal genutzt werden von Gandalf an einer Stelle. Aber das fällt dann nicht so auf, weil das Buch eben ganz anders konstruiert ist und man irgendwie mit diesen anderen Themen beschäftigt ist.
Frieda Ahrens:
Ich finde es auch spannend, weil ich tue mich auch immer total schwer damit - ich habe gerade auch überlegt, ob ich es anspreche - das zu kritisieren, weil ich finde, es fällt so krass in diese Kritik, dass alles was Frauen konsumieren, irgendwie eh lächerlich ist. Also das Thema “Frauen, die lesen, sind gefährlich” früher schon immer. Und es gab ja immer auch schon so Smut-Sachen und die wurden immer schon belächelt und sobald es um weibliche Lust geht, wird es irgendwie nicht ernst genommen. Und indem man diese Bücher kritisiert, wo das halt im Vordergrund steht. Deswegen fällt es mir immer schwer, das zu kritisieren, weil ich denke, das möchte ich nicht. Aber gleichzeitig kann man ja valide sagen, bestimmte Formen sind dann irgendwie auch ein bisschen undurchdacht.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ich glaube, es liegt aber nicht nur an den Leser:innen. Es liegt auch daran, wie Verlage eben diese Ideen vermarkten. Also die Vermarktungslogik funktioniert auch auf eine bestimmte Art und Weise. Und ich hab das ja jetzt öfter mitbekommen, dass Verlage irgendwie… - oder es ist herangetragen worden auch an die Communities, dass es in Verlagen heißt “Nein, wir können das nicht zu kompliziert machen, diese Romantasy-Sachen, das muss so ein Paint-by-the-Numbers, so ganz einfach sein und man kann die Leserinnen hier nicht überfordern”, glaube ich.
Frieda Ahrens:
Wirklich?
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, ja, ich glaube, das spielt auch eine Rolle. Ich glaube, d ass es halt eben so ein Bedürfnis gibt, diese Art von Geschichten zu lesen. Aber dass Leute dann vielleicht auch eher zu komplexeren Geschichten greifen würden, wenn sie dieselben Ideen bedienen würden, aber eben komplexer geschrieben.
Frieda Ahrens:
Ich hab mir hier noch eine Sache aufgeschrieben. Ein bisschen hast du es, glaube ich, gerade schon gesagt, aber das hat auch mit Verlagswesen zu tun. Du schreibst nämlich in deinem Buch “Damit Fanfiction mainstreamtauglich wird, muss seine subversive Natur für das traditionelle Verlagswesen häufig eingedämmt werden.” Magst du das nochmal ausführen?
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, also man sieht es ja daran, dass wenn Fanfiction veröffentlicht wird - und damit meine ich eben Fanfiction, wo die Namen einfach ausgetauscht werden und es dann einfach das Buch ist. Zum Beispiel so was wie Fifty Shades of Grey, was ja bekanntermaßen eine Twilight-Fanfiction war. Ähm, dann sind das heterosexuelle Paare, obwohl in Fanfiction queere Pairings sehr, sehr viel häufiger sind. Also werden dann aber heterosexuelle Pairings für die Veröffentlichung herangezogen. Es gab jetzt auch neulich eine relativ große Buchveröffentlichung, wo damit auch geworben wurde, dass es eben früher ein Harry Potter Fanfiction war, auch ein heterosexuelles Pairing, obwohl gerade im Harry Potter Franchise auch queere Pairings auch sehr, sehr verbreitet sind. Und auch trans Figuren, um gegen die Transfeindlichkeit von J.K. Rowling anzuschreiben. Dann wiederum die Frage, ob man das sollte oder nicht oder ob das dann überhaupt was hilft oder einfach dem Franchise auch weitere Reichweite vermittelt. Aber das ist eine andere Diskussion. Und ich fand es sehr spannend, dass einerseits damit geworben wurde, dass es auf einer Fanfiction basiert, weil ich meine rein rechtlich ist das spannend, weil na klar, da eröffnet man die Möglichkeit einer Klage, oder einer Urheberrechtsbeanstandung und auf der anderen Seite ist halt auch mega spannend, was das Schreiben betrifft, das dann direkt auf Fanfiction referiert wird, dass gesagt wird “okay, dass es eine Hermine Draco Fanfiction ursprünglich mal und ihr kriegt all das, was ihr damit assoziiert, was ja auch schon sehr gefestigt ist und was bestimmten Tropes folgt, aber als Buch.” So, das finde ich tatsächlich schon sehr spannend, wie es dazu gekommen ist. Und da kann ich nur wieder unterstreichen, dass ich finde, dass Fanfiction tatsächlich in diesem Peer-to-Peer, freiem, nicht kostenpflichtigen Space bleiben sollte, weil es eigentlich um diesen Austausch von Fans miteinander gehen sollte und darin ich auch die große transformative und subversive Kraft sehe.
Frieda Ahrens:
Ja, war die ganze After-Serie, die dann verfilmt wurde, nicht auch eine Fanfiction?
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja, von Harry Styles.
Frieda Ahrens:
Ach stimmt, oh gott, ja.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
One Direction! Also das ist ja doch mal ganz seltsam, weil Real-Person-Slash. Also Slash sind Beziehungen zwischen zwei Männern in Fanfictio. Da kann man echt schon über Persönlichkeitsrecht usw nachdenken. Aber wenn man ins One-Direction-Fandom guckt, dann ist auf jeden Fall nicht heterosexuelles Pärchen das, was einem entgegenschlagen würde.
Frieda Ahrens:
Genau das ist ja auch das, was du auch in einem Kapitel aufmachst - gar nicht im Sinne von Fanfiction, da gibt es natürlich auch eine Menge - aber auch im Sinne von Fandom es um bestimmte Bands, um bestimmte reale Gruppen, wo die realen Menschen, also auch Swifties zum Beispiel, ja irgendwie eine super krasse Kraft haben, wenn die Person was verlangt von dem Fandom. Also dass Taylor Swift bei der letzten Wahl gesagt hat, dass sie sich nicht für Trump ausspricht, war ja voll das Riesending. Also was dann eigentlich nur eine online gedachte Masse ist, ist dann ja auf einmal eine total reale Masse, die dann politisch wird auf einmal.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Ja total. Und das beobachten wir insbesondere natürlich im Musikfandom, also mit K-Pop und Größen, die jetzt mittlerweile auch so ähnlich wie in ein Fandom funktionieren, weil ich K-Pop und J-Pop usw hat immer so eher in einem Fandom-Kontext funktioniert, aber das finden wir jetzt mittlerweile auch in anderen Bereichen. Also One Direction ist glaube ich so das erste Beispiel, wo da auch darauf eingegangen wurde, dass eben diese jungen Männer miteinander imaginiert wurden von einem vorwiegend weiblichen Fandom. Und da kommt man auch dazu, dass sicherlich auch kritisch über so eine Fetischisierung von insbesondere schwulen Männern gesprochen werden kann und wahrscheinlich auch gesprochen werden muss. Und insbesondere was dafür Männer miteinander imaginiert werden, weil in der Regel ja auch sehr männliche Männer, die man sich zusammen vorstellt und vor allem auch nicht so BiPoC, sondern in der Regel weiße Männer. Bzw. wenn man jetzt auf Anime oder so schaut, japanische Männer oder eben koreanische Männer, wenn man auf K-Pop oder so weiter schaut, aber die in ihren jeweiligen Kontexten schon als Weiß gelesen werden können.
Frieda Ahrens:
Ich glaube, wir sind am Ende der Zeit. Ich könnte mit dir jetzt noch ewig drüber sprechen, aber ich glaube, wir schließen jetzt einmal ab. Ich danke dir sehr für das Gespräch. Vielen, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast!
Simone Goldschmidt-Lechner:
Ja, danke dir!
Frieda Ahrens:
Und ich danke natürlich auch wie immer allen lieben Hörer:innen für euer Interesse und eure Zeit. Auf Wiederhören.
Simoné Goldschmidt-Lechner:
Bis dann.
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Der Text wurde KI-gestützt transkribiert.