Foto: © David Konecny
Zu Gast bei Poetry on the Road 2019.
„Im Zentrum meines Interesses steht das gesprochene Wort. Klang, Rhythmik und Dynamik sind wesentliche Elemente in meiner lyrischen Arbeit. Rap-Beats haben mich genauso beeinflusst wie die von Walter Höllerer herausgegebenen „Dokumente zur Poetik“. Meine Texte betrachte ich als sinnliche Ereignisse. Sie finden auf Lesebühnen, im Fernsehen (Lange Nacht der Poesie, ZDF), in Literaturhäusern, in Diskotheken, in Bibliotheken, auf Festivals und in Büchern statt.“
(Bas Böttcher)
Bas Böttcher wurde am 31.12.1974 in Bremen geboren und lebt in Berlin. Seine Texte erscheinen in Schulbüchern und wichtigen Sammlungen deutschsprachiger Dichtung (Der Neue Conrady, Lyrikstimmen u.a.). Er ist Erfinder verschiedener Medienformate für Lyrik und der »Textbox« für Live-Performances. Diese wurde im Centre Pompidou (Paris), der Neuen Nationalgalerie (Berlin) und auf Buchmessen weltweit von Peking bis São Paulo ausgestellt. Bas Böttcher lehrte am Deutschen Literaturarchiv Marbach, an der Kulturakademie Baden-Württemberg, am Goethe-Institut und als Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.
2004 erschien sein Roman „Megaherz“ im Rotbuch Verlag. 2007 wurde er zum offiziellen Botschafter der deutschen Sprache im Jahr der Geisteswissenschaften ernannt.Zusammen mit Wolf Hogekamp veröffentlichte er 2005 die erste DVD mit „Poetry Clips“ (Voland & Quist / Lingua Video) sowie die beiden Gedichtbände »Dies ist kein Konzert« und »Neonomade« (beide bei Voland & Quist). 2012 folgte der Sammelband »Vorübergehende Schönheit«, der seine beiden ersten Gedichtbände sowie neue Texte enthält. Im Schuljahr 2019/2020 leitet Bas Böttcher das Projekt Bremer Schulhausroman an der Oberschule in den Sandwehen.
In der deutschsprachigen Gegenwartslyrik steht der Name Bastian (Spitzname: „Bas“) Böttcher exemplarisch für die lebendige Szene der Lesebühnen und Poetry Slams. In Böttchers Texten werden unscheinbare Alltagsdinge und ganz gewöhnliche Abstrusitäten beleuchtet. „Tabak, Tic Tac, Six Packs, Kit Kat, Nic Nac’s, Bifi, Beck’s, Faxe, Big Boxes, Twix, Mixery und Kaugummi, Kaugummi, Kaugummi, Kaugummi.“ (Meine Paradiese).
Für Bastian Böttcher gehört das Verfassen und das Präsentieren von Texten zusammen.Als reisender Dichter und Rezitator ist er weltweit auf Tournee. Für die Frankfurter Buchmesse 2006 entwickelte und baute er die Textbox, eine Sprecherkabine aus Plexiglas, in der Poeten auftreten. Über Kopfhörer kann das Publikum den Texten in Studioqualität lauschen. Die Textbox wurde seitdem auf Buchmessen in der ganzen Welt ausgestellt.
Seit 2010 können Poetry-Slam-Workshops von Bas Böttcher und anderen Bühnendichtern über www.poetry-slam-workshop.de gebucht werden.
Seit 2012 lehrt er als Gastdozent für Sprache und Inszenierung am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Im Auftrag der Deutschen Schulen von Singapur, Hongkong, Shanghai und Beijing tourte Bas Böttcher im September 2014 quer durch Ostasien. Speziell in der Volksrepublik China ist Poetry Slam als Veranstaltungsformat – aber auch als lyrische Bewegung – noch nicht sehr bekannt.
Im Oktober 2014 brachte Bas Böttcher zusammen mit Wolf Hogekamp „Die Poetry-Slam-Fibel: 20 Jahre Werkstatt der Sprache“ – das umfangreichste Poetry-Slam-Kompedium der letzten Jahre heraus! 86 Stücke und 22 Hör-Texte von 55 Bühnendichtern. – Im Zentrum der 300-seitigen Textsammlung steht DIE SPRACHE. Im Juli 2015 Auszeichnung mit der „Bremer Netzresidenz“ des virtuellen Literaturhauses Bremen für sein digitales Lyrikprojekt „poetenplanet“.
Preise und Stipendien (Auswahl):
1997: National Poetry Slam Champion
1998: Sonderpreis „Pegasus“ für neue Ausdrucksformen im Internet (Die Zeit, IBM, ARD)
2000: Aufenhaltsstipendium im Literarischen Colloquium Berlin
2001: Einjähriges Arbeitsstipendium am Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe
2005: Ecrivain en residence an der Sorbonne Nouvelle, Paris
2007: Botschafter der Sprache im Jahr der Geisteswissenschaften
2015: „Bremer Netzresidenz“ des virtuellen Literaturhauses Bremen